Lifestyle: Der Endura Alpen-Traum besitzt das Potenzial zum echten Klassiker. Das ist jedenfalls das übereinstimmende Fazit der 2. Auflage, die am 13. September 2014 mit einem italienischen Doppelsieg, mit überragenden sportlichen Leistungen aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen und einem auf 850 Athleten gewachsenem Starterfeld zu Ende ging.
Der Endura Alpen-Traum 2014 ist passé, jetzt blickt alles auf die dritte Auflage im September 2015. Und schon jetzt ist klar: Der Endura Alpen-Traum, dieser Ritt über sechs Alpen-Pässe, bei Dauerregen im Allgäu und Sonnenschein im Vinschgau, das ist mehr als nur ein herausragendes Radrennen. Für die Teilnehmer war es ein Erlebnis, ein Ereignis, das man unbedingt einmal absolviert haben muss. Es geht ums Dabeisein, um die Stimmung. Wie sagte noch Andreas Schillinger, der Profi von NetApp-Endura: „Unglaublich, das war eine völlig neue Erfahrung für mich. Es hat Spaß gemacht, es war schwer, aber auch unglaublich lang.“
Jörg Ludewig, der grandiose Dritte des Endura Alpen-Traum 2014 brachte wie immer mit absolut passenden Worten auf den Punkt: „Das war für mich auch das Größte: Ich habe noch nie so viele Menschen mit Tränen in den Augen gesehen, als sie den Zielstrich passiert haben. Das hat mich wirklich tief beeindruckt, und mir verdeutlicht, wie wichtig solche Events für viele Menschen sind. Ich kann euch nur empfehlen. Wenn ihr mal richtig an eure physischen und psychischen Grenzen gehen wollt, meldet euch nächstes Jahr für dieses Rennen an. Viel mehr geht, glaube ich, nicht.“
Auch Bernd Hornetz, der UCI-Weltmeister des Jahres 2013, konnte dem nur beipflichten: „Perfekt organisiert, eine herausfordernde Strecke und eine starke Atmosphäre. Ich hoffe, dass ich 2015 wieder dabei bin und vielleicht auf’s Treppchen fahren kann. Den Endura Alpen-Traum umschreibe ich so: noch länger, noch höher, noch härter“, zeigte sich der Karlsruher von Streckenführung und Streckenprofil sichtlich beeindruckt. Hornetz war bei der Premiere 2013 noch über die kürzere Strecke mit dem Start in Landeck angetreten, für die sich bei der zweiten Auflage rund 250 Starter entschieden hatten. In diesem Jahr wurde er sensationeller Vierter, gewann damit natürlich auch die Master-Klasse und lieferte sich ein spektakuläres Duell mit Jörg Ludewig: „Keiner quält sich so wie Lude“, meinte Hornetz respektvoll.
Die 252 Kilometer von Sonthofen nach Sulden mit über 6000 Höhenmeter sind wohl das ultimative Maß der Marathon-Szene und brauchen vom sportlichen Anspruch keinen Vergleich mit der Konkurrenz zu scheuen. Und so denken die Teilnehmer darüber: Dieses Rennen ist hart. Gefühlt 30 Prozent härter als der Ötztaler. Es verlangt eine rigorose Vorbereitung. Sehr, sehr viel Zeit, die man in das Training investieren muss. Verzicht. Und doch ist es eine geniale Erfahrung, die man nirgendwo sonst macht.
„Wir haben aus den Kinderkrankheiten der Premiere gelernt. Die 2. Auflage war perfekt organisiert, ich habe so gut wie keinen negativen Kommentar gehört“, zeigte sich Richard Thomas vom Titelsponsor Endura vom Großen und Ganzen angetan. Damit war er nicht allein. „Die internationalen Medien waren hellauf begeistert. Besonders Journalisten aus dem englischen Raum oder aus Skandinavien waren völlig perplex, wie perfekt alles lief“, erklärte Thomas. Und er muss es schließlich wissen. Denn der Endura-Vertriebs- und Marketingleiter finishte den Alpen-Traum bereits zum zweiten Mal nach der Premiere 2013: „An den optimal positionierten Verpflegungsständen herrschte eine Super-Stimmung. Alle Helfer waren extrem freundlich und hilfsbereit. Auch für die letzten Athleten war noch genügend Verpflegung da. Das war wirklich überwältigend. Irgendwie haben überall Leute vom Organisator gestanden und gefragt, ob man noch ein Gel benötige.“
Eine Neuerung kam besonders gut an. Das auf 15.30 Uhr festgelegte Zeitlimit in Laatsch. 70 der rund 600 Starter der Langdistanz hatten bis dahin den Kontrollpunkt nach der Abfahrt vom Reschenpass noch nicht erreicht und wurden über Prad Richtung Sulden umgeleitet. Richard Thomas: „Die Neuerung war der große Gewinner des Rennens Die Maßnahme wurde gut angenommen. Denn so extrem wie der Endura Alpen-Traum auch sein mag, es muss auch eine Chance für Aussteiger geben.“
Wer sonst als Jörg Ludewig, der mit dem Endura Alpen-Traum seine lange Karriere auf dem Rennrad würdevoll abschloss, fand die richtigen Schlussworte: „Dieses Event wird sicher ein fixer Bestandteil im Jedermann-Kalender: Organisation und Panorama haben das verdient; der sportliche Anspruch ist wirklich für jeden extrem.“
Quelle: Plan B