Radsport: Lange Zeit fristete der Criterium du Dauphiné ein eher tristes Dasein als reines Vorbereitungsrennen für die Tour de France. Seit einigen Jahren hat sich das Rennen in Südfrankreich doch von der übermächtigen Tour emanzipiert und deutlich an Prestige gewonnen. Auch in diesem Jahr wollen Topfahrer wie Nibali und Froome den Dauphiné nicht nur als Gradmesser und Vorbereitung sehen, sondern als Rennen, das es sich zu gewinnen lohnt.
Am kommenden Sonntag werden sich die Fahrer in Ugine auf den Weg in die erste Etappe des diesjährigen Criterium du Dauphiné machen. Eine Woche werden sie über insgesamt acht Etappen und 1210km durch den Südosten Frankreich unterwegs sein – ein Blick auf die einzelnen Profile zeigt hierbei: Auch wenn das Rennen inzwischen mehr ist als das, so ist es dennoch noch immer die perfekte Vorbereitung auf die in etwas mehr als vier Wochen startende Tour de France. Nach einigen flachen Etappen zu beginn folgt ein Teamzeitfahren mit einer vergleichbaren Länge wie bei der Tour, bevor es dann vor allem auf der Königsetappe am nächsten Samstag, dem 13. Juni, in die Berge geht.
Auch ein Blick auf die Starter verrät: Es geht in die ganz heiße Phase der Saison – gerade für die Fahrer, die den Giro ausgelassen haben, ist es das erste große Highlight. Am Start sind sieben der letztjährigen Top 10 – darunter die Tourfavoriten Vincenzo Nibali (Astana), Chris Froome (Sky), Alejandro Valverde (Movistar) und Joaquim Rodriguez (Katusha). Der letztjährige Toursieger Nibali wurde beim Dauphine 2014 siebter, doch war es für ihn ein enorm wichtiger Gradmesser gewesen, wie er kürzlich erklärte: „Das Rennen hat mir dabei geholfen, die Bereiche zu erkennen, in denen ich im Hinblick auf die Tour noch aufholen musste.“ Auf ein ähnlich wertvolles Feedback wird der 30-jährige auch in diesem Jahr hoffen.
Aus deutscher Sicht gilt die größte Aufmerksamkeit wohl Tony Martin (Etixx-QuickStep), der sicherlich den einen oder anderen Tagessieg im Auge hat und darüber hinaus ebenfalls seine Tourform finden möchte. Doch auch der beim Giro in den Bergen bereits so starke Simon Geschke (Giant-Alpecin) könnte für die eine oder andere Überraschung sorgen. Verfolgen können Radsportfans aus Deutschland den Criterium du Dauphiné auf Eurosport, wo live aus Frankreich berichtet wird. Leider wird ausgerechnet die Königsetappe am 13. Juni lediglich auf dem meist kostenpflichtigen Eurosport 2 zu sehen sein.
Die Etappen
Teams
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ag2r-La Mondiale,,WorldTour
Astana Pro Team,,WorldTour
BMC Racing Team,,WorldTour
Bora-Argon 18,,ProContinental
Cofidis Solutions Crédits,,ProContinental
Etixx-Quick Step,,WorldTour
FDJ,,WorldTour
IAM Cycling,,WorldTour
Lampre-Merida,,WorldTour
Lotto-Soudal,,WorldTour
Movistar Team,,WorldTour
MTN-Qhubeka,,ProContinental
Orica GreenEdge,,WorldTour
Team Cannondale-Garmin,,WorldTour
Team Europcar,,ProContinental
Team Giant-Alpecin,,WorldTour
Team Katusha,,WorldTour
Team LottoNL-Jumbo,,WorldTour
Team Sky,,WorldTour
Tinkoff-Saxo,,WorldTour
Trek Factory Racing,,WorldTour
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Sieger der letzten Jahre
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2014,Andrew Talansky,,Garmin-Sharp
2013,Chris Froome,,Sky
2012,Bradley Wiggins,,Sky
2011,Bradley Wiggins,,Sky
2010,Janez Brajkovic,,RadioShack
2009,Alejandro Valverde,,Caisse d’Epargne
2008,Alejandro Valverde,,Caisse d’Epargne
2007,Christophe Moreau,,Ag2r Prevoyance
2006,Levi Leipheimer,,Gerolsteiner
2005,Inigo Landaluze,,Euskaltel-Euskadi
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