Test: Im letzten Teil unseres Runtastic-Tests haben wir uns ausführlich mit den unterschiedlichen Smartphone-Apps, deren Funktionen, Vor- und Nachteilen beschäftigt. Im zweiten Teil widmen wir uns nun der Runtastic-Webseite – welche Vorzüge bietet die Auswertung unserer gesammelten Daten online? Wie praxistauglich ist die Seite?
Als Benutzer von Runtastic dreht sich natürlich alles um die Smartphone-App, die wir in der vergangenen Woche unter die Lupe genommen haben. Doch das volle Potential des Netzwerks entfaltet sich erst, wenn man die gesammelten Daten auf die offizielle Webseite hochlädt und von den Features und der Community Gebrauch macht.
Runtastic Premium und Basic
Wie auch bei den Apps selbst hat man als Runtastic-User auf der Webseite ebenfalls die Wahl zwischen einer kostenlosen und einer zahlungspflichtigen Mitgliedschaft. Der Jahresbeitrag für eine Runtastic Premiummitgliedschaft schlägt hier mit 49,90€ zu Buche – das ist auf den Monat heruntergerechnet zwar kein Vermögen, aber dennoch ein Beitrag, von dem man auch eine entsprechende Gegenleistung erwartet.
Die Grundfunktionen von Runtastic sind natürlich auch kostenlos nutzbar. Hierzu zählt eine optisch ansprechende Übersicht über die erbrachten Leistungen, inklusive der Karten, Routen und aller gesammelten Daten wie Geschwindigkeit, Herzfrequenz usw. – zu den Funktionen im Detail kommen wir später. Im Grunde genommen bietet die Webseite eine übersichtlichere Darstellung jener Daten und Auswertungen, die auch die App bietet.
Entschließt man sich für eine Premium-Mitgliedschaft, kommt man zum einen in den Genuss einer komplett werbefreien Seite, doch darüber hinaus erhält man auch Zugang zu einigen Features, die wir ehrlich gesagt nicht mehr missen möchten. Besonders hervorzuheben wäre hier beispielsweise die Möglichkeit, seine eigene Leistung mit derer anderer User oder auch mit anderen, früheren Workouts zu vergleichen. Darüber hinaus gibt es noch detailliertere Statistiken und einen ausführlichen Fitnessbericht – so behält man die eigene Leistung über einen selbst definierbaren Zeitraum im Auge.
Ob die Zusatzfeatures, die im übrigen auch auf der offiziellen Webseite im Detail einzusehen sind, den geforderten Preis wert sind, hängt von den individuellen Anforderungen, dem Training, und auch den Trainingszielen ab. Schöne wäre jedoch, wenn in der Premium-Mitgliedschaft auch die Pro-App inbegriffen wäre – so werden zwei Investitionen fällig, um den vollen Leistungsumfang von Runtastic zu bekommen.
Runtastic Webseite – Zahlen, Diagramme und Statistiken so weit das Auge reicht
Direkt nach dem Einloggen landet man auf der übersichtlichen Home-Seite. Hier bekommt man auf einen Blick die Workouts der letzten Wochen oder Tage, einige Statistiken, Aktivitäten anderer Mitglieder und einen Newsfeed der wohl nicht ganz zufällig an die Pinnwand erinnert, wie man sie von Facebook kennt. Wie bei dem sozialen Netzwerk kann man einen Status posten, Bilder oder Workouts veröffentlichen, die ihrerseits dann wieder im Newsfeed der Runtastic-Freunde angezeigt werden. Zu den Community-Features kommen wir jedoch am Ende des Tests.
Von der Homeseite gelangt man dann auch in die vielen Untermenüs: Hier findet man zum einen eine detaillierte, chronologische Aufstellung aller hochgeladener Workouts. Diese lassen sich nach unterschiedlichsten Kriterien wie Wetter, Ort, Dauer, Distanz und vielem mehr filtern – sehr praktisch. Richtig interessant wird es dann jedoch unter dem Reiter ‚Statistiken‘ – hier spielt dann die Webseite auch die großen Vorteile gegenüber der Darstellung in der App aus. Via einem automatisch angelegten Trainingstagebuch kann man so beispielsweise schön sehen, wie aktiv man über die Saison auf dem Rad saß – in welchem Monat habe ich die meisten Höhenmeter gemacht, wann die größten Distanzen zurückgelegt? All das lässt grafisch ansprechend aufbereitet anzeigen und – Premium Account vorausgesetzt – mit den eigenen Leistungen oder derer seiner Freunde vergleichen.
Andere Statistiken umfassen beispielsweise den Performancefortschritt und ‚Trainingsgewohnheiten‘. Simpel gesagt findet man dort hübsche Verlaufsdiagramme der gesammelten Daten über einen bestimmten Zeitraum. Ein schönes Tool, um die Trainingsfortschritte im Auge zu behalten. Die zahlreichen Auswahl- und Filtermöglichkeiten machen die Seite allerdings zwangsläufig auch ein wenig unübersichtlich und man benötigt einige Zeit, um sich zurechtzufinden und alle Funktionen zu entdecken.
Bevor wir zu den bereits mehrmals erwähnten Community-Features von Runtastic kommen, haben wir noch einige Bemerkungen zu einem Feature, auf das wir bereits in der vergangenen Woche verwiesen hatten, nämlich die Routen. Primär lassen sich hier gefahrene Strecken ansehen, ablegen und entweder via Runtastic oder auch in sozialen Netzwerken mit der Welt teilen. So entsteht ein umfangreicher Pool an Routen, die den jeweiligen Aktivitäten wie Mountainbike, Roadbike oder auch Laufen zugeordnet sind. Man kann also nicht nur die eigenen Routen für später abspeichern, sondern auch neue Strecken in der Region oder an eigentlich jedem beliebigen Ort entdecken und mit Hilfe der App nachfahren. Falls gewünscht lässt sich die Route auch als gpx, tcx und kml Datei exportieren. Sehr schöne Sache!
Runtastic Community – Werde mein Runtastic-Freund!
Kommen wir zum Abschluss noch zu den angesprochenen Community-Features. Wie erwähnt unterscheidet sich Runtastic in dieser Hinsicht nicht sonderlich von bekannten Netzwerken wie Facebook oder Google+ – nur eben in einer etwas sportiveren Variante. Die Grundlage der Community sind – wie man es kennt – die sogenannten ‚Freunde‘ – schön ist in diesem Fall, dass Runtastic abhängig von den eigenen Aktivitäten und dem Wohnort auch Personen vorschlägt, die in dieser Hinsicht auf einer „Wellenlänge“ liegen. Auch Ranglisten bietet Runtastic – momentan beschränken sich diese allerdings leider noch ausschließlich aufs Laufen – es wäre schön, wenn auch wir Fahrradfahrer zukünftig in den Genuss dieses zusätzlichen Ansporns kommen würden!
Ein wirklich cooles Feature ist außerdem die Möglichkeit, Freunde oder auch andere Runtastic-Nutzer live während diese in den Joggingschuhen stecken oder auf dem Rad sitzen virtuell anzufeuern. Haben diese User in ihrer App die entsprechende Funktion aktiviert, hören sie Anfreuerungs- und Motivationssounds während des Workouts.
Fazit
Abschließend kann man nur festhalten, dass eine Auseinandersetzung mit der Runtastic-Webseite für jeden Nutzer der App lohnt. Egal, ob man die Community-Funktionen nutzen möchte, ob man sich für Premium- oder Basic-Mitgliedschaft entscheidet – die Statistiken, Diagramme und Berichte bieten einen echten Mehrwert und helfen, das eigene Training im Auge zu behalten. Die vielen Funktionen und Menüs machen die Seite zwar zeitweise etwas unübersichtlich, doch nach etwas Einarbeitungszeit findet man sich leicht zurecht. Daumen hoch für runtastic.com – in der nächsten Woche werden wir uns im letzten Teil unseres Tests das Hardwarezubehör von Runtastic vornehmen – Kadenzsensor, Pulsmesser, Handyhalterung…