Test: Bei den Eurobike Media Days 2016 konnten wir eine erste Version des Rose ElecTec bereits testen. Nun hatten wir die Möglichkeit das Bike etwas länger auszuführen und einen etwas detaillierten Eindruck vom Bike zu bekommen.
Rose ElecTec – Der Rahmen
Basis für das Rose ElecTec bildet der komplett neu entwickelte Alu Hardtail Rahmen.Der Rahmen gibt dem Bike einen eher futuristischen Look mit seinem massiven Unterohr- und Steuerrohr Bereich. Das Unterohr ist nicht ohne Grund so massiv ausgelegt, da der 612Wh Akku darin untergebracht ist, der direkt in den Continental Motor um das Tretlager mündet. Den Akku kann man leicht aus dem Rahmen entnehmen und beispielsweise zum Laden an die Steckdose hängen. Der Rahmen ist generell schwarz-matt mit entweder roten oder blauen Details erhältlich. Ausgelegt ist der Rahmen auf 130 mm Federweg an der Front. Durch die Verwendung des Boost Standards mit 148mm Achsbreite hat man im Hinterbau genug Platz geschaffen, um 27,5″ Plus oder 29″ Laufräder verwenden zu können. Im Allgemeinen ist der Rahmen sehr hochwertig verarbeitet und bietet hier keine Punkte zu Kritik.
Rose ElecTec – Der Antrieb
Bosch & Brose haben als namhafte Automotive-Zulieferer bereits vorgelegt. Da konnte man sich sicher sein, dass es nicht lange dauert, bis sich auch Continental in den E-Bike Markt wagt. Das Rose ElecTec ist eines der ersten Bikes mit dem Continental Antrieb. Der Motor kommt beim Conti eBike System hier am Rose allerdings von Brose, Akku, Display und Steuerelektronik hingegen sind Entwicklungen von Continental. Das System bietet am Rose einen ins Unterrohr integrierten 600Wh Akku – das ist ordentlich Power und dürfte auch für längere Touren reichen. Der Motor bietet vier unterschiedlich stark unterstützende Stufen samt Schiebehilfe. Diese können über das kompakte Steuerelement am Lenker geregelt werden. Das zugehörige Display ist einfach aber funktional gehalten und bietet dem Fahrer Informationen mit großen, gut lesbaren Lettern zu der aktuellen Unterstützungstufe des Motors, Geschwindikeit, Restreichweite, Akkustand und zurückgelegten Kilometern. Andere Systeme bieten mehr Informationen, wobei diese hier aber völlig ausreichen sollten.
Rose ElecTec – Die Ausstattung
Rahmen | Rose Elec Tec 27,5"+ |
Federgabel | Rock Shox Yari RC |
Antrieb | Continental E-Bike Antrieb |
Akku | 612 Wh 17 |
Dämpfer | / |
Laufräder | Sunringlé Düroc 40 27,5"+ |
Reifen VR | Schwalbe Nobby Nic Evo Snakeskin Apex 27,5x2,8 |
Reifen HR | Schwalbe Nobby Nic Evo Snakeskin Apex 27,5x2,8 |
Schaltwerk | SRAM EX1 |
Schalthebel | SRAM EX1 |
Kurbel | Continental mit Race Face Kettenblat |
Umwerfer | |
Bremse | SRAM Guide RE |
Bremsscheiben | SRAM Centerline 200/180mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb Stealth (125 mm) |
Sattel | Ergon SMA30 |
Vorbau | RaceFace Turbine |
Lenker | Race Face Atlas Low Riser |
Das Rose ElecTec gibt es aktuell in einer Ausstattungsvariante für 3999 €. Wir hatten die 27,5″ Plus Variante im Test. Blickt man auf den E-MTB Markt, so siedelt sich das Rose in der gehobenen Mittelklasse an. Für den Preis bietet es aber auch einiges. Auf der Ausstattungsliste fallen viele Komponenten von US-Hersteller SRAM ins Auge. An der Front sorgt eine Rock Shox Yari RC mit 130 mm für den nötigen Komfort. Geschaltet wird mit der extra für den E-Bikemarkt entwickelten Sram EX 1×8 Schaltung. Zudem wird eine Rock Shox Reverb Vario-Stütze mit 125 mm Verstellweg verbaut. Bei den Laufrädern setzt Rose auf Sun Ringlé Düroc 40 Laufräder in der 27,5″ Variante mit 40 mm breiten Felgen, die auch ohne Probleme die 2,8″ breiten Nobby Nic Evo Reifen aufnehmen können. Wie man es von Rose gewohnt ist, wurde auch bei den Anbauteilen nicht gespart. So kommen Lenker und Vorbau von Race Face und die beiden Kontaktpunkte Sattel und Griffe von Ergon. Ingesamt ein sehr stimmiger Aufbau, der dem Bike auch die nötigen Reserven für härteres Gelände bieten sollte. In dieser Zusammensetzung pendelt sich das Gewicht beim Rose bei 22,6 kg ein.
Rose ElecTec – Die Geometrie
Die Geometrie vom Rose sollte ein möglichst vielseitiges Bike mit den nötigen Reserven ergeben. Das Rose hat für ein Hardtail einen relativ flachen Lenkwinkel mit 67 Grad wobei der Sitzwinkel mit 74 Grad eher steil ausfällt. Auch das Oberrohr fällt eher lang aus und es ergibt sich ein relativ langer Reach. Die Kettenstreben sind mit 458mm für E-MTB Verhältnisse weder besonders lang noch besonders kurz. Viel Laufruhe, guter Bodenkontakt am Vorderrad während Anstiegen auf Kosten der Agilität. Man darf erwarten, dass das ElecTec einerseits sehr gut klettert, aber auch bergab die nötigen Reserven und Laufruhe für schneller Abfahrten bietet. Wer nach einem extrem agilen Rad sucht, könnte enttäuscht werden.
Rose ElecTec
S/M | L | XL | |
Sitzrohr (in mm) | 440 | 480 | 520 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 595 | 620 | 640 |
Steuerrohr (in mm) | 146 | 148 | 150 |
Kettenstrebe (in mm) | 458 | 458 | 458 |
Radstand (in mm) | 1178 | 1203 | 1224 |
Lenkwinkel (in °) | 67 | 67 | 67 |
Sitzwinkel (in °) | 74 | 74 | 74 |
Reach (in mm) | 404 | 428 | 448 |
Stack (in mm) | 666 | 669 | 670 |
Rose ElecTec – Auf dem Trail
Wir waren gespannt auf die Antwort von Continental. Schon beim Anfahren unterstützt der Conti Motor merklich je nach gewählter Unterstützungsstufe. Beim Beschleunigen schiebt der Motor gleichmäßig an, bis er sich bei ca. 26 km/h dann verabschiedet. Bei steilen Rampen merkt man, dass z.B. im Vergleich zu einem Bosch CX Motor ein wenig der letzte Schub bzw. etwas Drehmoment fehlt. Außerdem wird der Motor bei stärkerer Beanspruchung auch deutlich hörbar. Das Fahrgefühl ist jedoch sehr angenehm und natürlich. Zudem reagiert der Motor schnell auf die aktuelle Situation, indem er Power wegnimmt oder entsprechend dazu gibt. Die Sitzposition auf dem Bike kann man trotz des langen Reach als komfortabel und nicht zu sportlich bezeichnen und man fühlt sich relativ schnell wohl auf dem Bike.
Trotz Akku und Motor ist das Bike sehr gut ausbalanciert und lässt sich ähnlich wie ein herkömmliches Rad bewegen. Steile Anstiege können leicht erklommen werden, ohne dass das Vorderrad sich frühzeitig hebt. Mit den 2,8″ Nobby Nic Reifen hat man richtig viel Grip und man walzt zusammen mit der elektrischen Unterstützung auch über sehr ruppiges Gelände hinweg. Auch im Downhill profitiert man von den breiten Reifen. Nicht nur durch den überragenden Grip, sondern auch dem Plus an Komfort durch die breiten Reifen liegt das Bike sehr satt und sicher auf dem Trail. Man vergisst oft, dass man auf einem Hardtail sitzt. Das Bike ist im Downhill allgemein sehr sicher und lässt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten zielgenau bewegen. Enge Kurven mag es nicht so gern, dabei machen die langen Kettenstreben bemerkbar. Die Schaltung ist völlig ausreichend für das Bike und hat während dem Test immer zuverlässig geschaltet. Auch die Bremse konnten wir nicht überfordern.