Test: Das Bulls E-Stream EVA TR3 ist das Damen-Topmodell der neuen Brose E-Fullys von Bulls für die Saison 2019. Für knapp 4.000 Euro bringt das 120mm E-MTB eine beachtlich gute Ausstattung mit – und den brandneuen Brose Drive S Mag Antrieb.
Mit der E-Stream EVA Modellreihe bringt Bulls für die Saison 2019 gleich mehrere vollgefederte E-Mountainbikes auf den Markt, die allesamt mit neuen Brose Antrieben und integrierten Akkus ausgestattet sind. Mit dem Bulls E-Stream Eva TR3 haben wir uns für den Test das Topmodell der Reihe für knapp 4.000 Euro vorgenommen – das Highlight am 120mm Fully ist dabei zweifelsohne der im vergangenen Sommer vorgestellte, brandneue Brose Drive S Mag Motor, der im vergleich zum Vorgänger nicht nur mehr Power mitbringt, sondern dank Magnesium-Gehäuse auch ein gutes Stück leichter ist. So bringt es unser Testrad auf etwas über 24kg, was zwar keine Rekorde bricht, angesichts der robusten Ausstattung, der breiten Reifen und des insgesamt für ein E-MTB dieser Klasse recht günstigen Preises dennoch beachtlich ist.
Mit 120mm Federweg vorn und hinten, 2,8 Zoll breiten Plusreifen in 27,5″ und einer ausgewogenen Geometrie ist das E-Stream EVA TR3 ein Allrounder, wie er im Buche steht: Tourenfahrerinnen mit bedingten Geländeambitionen kommen damit ebenso auf ihre Kosten, wie diejenigen, bei denen eine Ausfahrt ohne Trail keine echte Ausfahrt ist. Auch die übrige Ausstattung passt dazu – vor allem die kräftigen Magura Scheibenbremsen mit 4-Kolben-Sattel vorn weiß wirklich zu gefallen und gehören zum Besten, was man derzeit auf dem Markt für ein Trail-Mountainbike bekommt. Die 10-Gang Schaltung aus Shimanos Deore-Reihe funktioniert hervorragend und muss sich in puncto Performance nicht vor den Bauteilen der höherwertigen SLX oder XT Gruppe verstecken. Dank der „nur“ 10 Gänge ist sie zudem deutlich robuster und im Dauerbetrieb tendenziell wartungsärmer als 11-fach oder gar 12-fach Schaltungen. Dank der neuen 11-42 Kassette bietet sie zudem eine für ein E-MTB mehr als ausreichende Bandbreite.
Das große Ausstattungshighlight am neuen Bulls E-Stream EVA TR3 ist zweifellos das Elektro-Zweigespann aus dem neuen Brose Drive S Mag Motor und dem 750Wh SuperCore Akku. Letzterer sitzt – wie es sich für ein modernes E-Bike im Jahr 2019 gehört – perfekt integriert im Unterrohr. Dank der äußerst kompakten Abmessungen des neuen Brose Motors, fällt auch dieser im Bereich des Tretlagers erst auf den zweiten oder dritten Blick ins Auge. Das neuartige Magnesiumgehäuse drückt das Gewicht der Antriebseinheit auf deutlich unter 3kg. Damit gehört der Drive S Mag zu den leichtesten E-Bike Motoren auf dem Markt. Auch „unter der Haube“ hat sich im Vergleich zum nach wie vor erhältlichen Drive S Alu einiges getan: Die Magnesium-Variante bringt dabei bei gleichgebliebendem Drehmoment mehr Power auf Trail oder Asphalt und der neue Flex Power Mode sorgt für ein spürbares Plus an Agilität.
Produktnews: Brose E-Bike Motoren 2019: Drive S Mag, Update für Drive T und neue Bedienelemente
Produktnews / E-Performance: Im Rahmen der Eurobike Media Days in Serfaus wurden zahlreiche Neuigkeiten bei den Brose E-Bike Motoren 2019 verkündet. Neben einem komplett neuen Motor gibt es auch für die bestehenden Antriebe Updates und zudem erstmals auch Displays und Bedienelemente direkt von Brose. Brose Drive S Mag – Leichter, kompakter, kräftiger Ziemlich genau ein […]
Für ein breites Grinsen auf dem Gesicht der meisten Fahrerinnen dürfte auch das komfortable Fahrwerk von Fox sorgen. Die Gabel harmoniert dabei hervorragend mit dem 4-Gelenker Hinterbau, welcher großzügig Federweg freigibt und Unebenheiten zuverlässig wegschluckt. Wer es auf dem Trail richtig krachen lassen möchte, könnte hier eventuell etwas Feedback vom Hinterbau vermissen, doch unserer Ansicht nach liegt Bulls mit dem Schwerpunkt auf Komfort und Sicherheit am E-Stream EVA TR3 jedoch goldrichtig. Sehr gut dazu passen auch die 2,6″ breiten Plusreifen von Schwalbe. Hier lohnt es sich, mit dem Luftdruck zu experimentieren: Pumpt man die dicken Pellen nämlich so auf, wie man es von herkömmlichen Mountainbike-Reifen gewohnt ist, verspielt man nämlich die großen Vorteile: Komfort und Traktion. Diese können die Reifen erst bei Drücken unter 1,5 Bar ausspielen. Natürlich steigt mit niedrigem Luftdruck die Gefahr von Durchschlägen – deshalb finden wir es ein wenig schade, dass die ab Werk verbauten Smart Sam Performance Reifen nicht schlauchlos gefahren werden können.
Seinen hervorragenden Allround-Charakter zeigt das Rad auch bei der Sitzposition: Nicht zu lang, nicht zu kurz und mit gemäßigten Winkeln bleibt es auch auf flachem Terrain und bei Touren spritzig und beherrschbar, kann jedoch im Gelände durchaus Zähne zeigen. Der kurze Vorbau und der breite Lenker passen gut dazu, auch wenn sie Fahrerinnen, die von klassischeren Rädern kommen, eventuell eine kurze Eingewöhnungszeit abverlangen. Das i-Tüpfelchen in puncto Vielseitigkeit wäre noch eine versenkbare Sattelstütze gewesen, die wahrscheinlich dem Rotstift zum Opfer gefallen ist; wer diese jedoch nachrüsten möchte, kann inzwischen auf günstige und gut funktionierende Stützen im Aftermarket zurückgreifen. Apropos Allroundcharakter: Dank der Monkey-Link Befestigungen für Beleuchtung vorn und hinten lässt sich diese blitzschnell an- und abbauen und wird vom integrierten Akku gespeist – tolle Sache.