Test: Alles andere als gewöhnlich: Das Xduro Nduro von Haibike geht mit seinem 120Nm starken TQ Mittelmotor und konsequenter Systemintegration neue Wege. Ungewöhnlich ist das trotz Carbonrahmen recht hohe Gewicht von knapp 28kg. Verantwortlich dafür sind neben dem recht schweren Antrieb auch die ausgewählten Komponenten. Passend zu den 180mm Federweg wählt Haibike hier stabile Teile, die auch den harten Traileinsatz mitmachen dürften: Das trifft auf die Laufräder von DT Swiss ebenso zu wie auf die Bremsanlage von Magura. Zudem trägt die integrierte Beleuchtungsanlage ihren Namen zurecht und taucht auch finsterste Wege in taghelles Licht.
Haibike XDURO Nduro 10.0: Die Fakten
Federweg: 180 mm/180 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Flyon HPR120S
Display / Bedieneinheit: Flyon The Display
Akkukapazität (Testrad): 630Wh
Rahmenmaterial: Carbon
Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 27,91kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 120kg
Preis: 8.999 Euro
Rahmen | XDURO NDURO |
Federgabel | Fox 36 Factory |
Antrieb | Flyon HPR120S |
Akku | Flyon The Battery 630Wh |
Dämpfer | Fox Float X2 Factory |
Laufräder | DT Swiss FR1950 |
Reifen VR | Schwalbe Magic Mary Addix Soft Apex 2,6“ |
Reifen HR | Schwalbe Magic Mary Addix Soft Apex 2,6“ |
Schaltwerk | Sram EX1 |
Schalthebel | Sram EX1 |
Kurbel | Flyon The Crank |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Magura MT7 |
Bremsscheiben | Magura Storm HC 203/203mm |
Sattelstütze | Kind Shock LEV Integra |
Sattel | Prologo Proxim TiroX |
Vorbau | Haibike TheSteam |
Lenker | Hibike TheBar+++ 780mm |
Der anhaltende E-Bike Boom führt zu einer immer größer werdenden Vielfalt an verschiedenen Rädern. Ein E-MTB wie das Haibike XDURO Nduro 10.0 wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen und bildet wohl in vielerlei Hinsicht die technische Speerspitze der Branche. Dass es dennoch unserer Meinung nach kein E-Bike für die breite Masse ist, ist nicht als Kritik zu verstehen – viel mehr unterstreicht es seinen Sonderstatus auf dem Markt. Das Topmodell aus der Flyon Modellreihe verbindet Eigenschaften, Komponenten und Features, die auf dem Papier zunächst nicht so recht zusammenpassen wollen: Sehr viel Federweg, einen Carbonrahmen, hohes Gewicht, einen Motor mit 120Nm Drehmoment, eine elegant integrierte Beleuchtungsanlage und unzählige Smart-Features samt riesigem Farbdisplay. Um es vorweg zu nehmen: In der Praxis funktioniert dieser mutige Ansatz dann aber doch richtig gut!
Ähnliche E-Mountainbikes im Test
Orbea Wild FS M10 E-MTB im Test: Toller Allrounder ohne nennenswerte Schwächen
Test: Das neue Wild FS der Basken von Orbea ist ein potentes E-Mountainbike mit 160mm Federweg und neuem Bosch Performance CX Motor. Das größte Highlight des flinken Allrounders ist sein Carbonrahmen, der mit einigen cleveren Features und einer gelungenen Optik zu überzeugen weiß. Orbea Wild FS M10 Team: Die Fakten Federweg: 160 / 160mm Laufradgröße: […]
KTM Macina Prowler Prestige im Test: Tourentauglicher Kletterer mit Schwächen in der Abfahrt
Test: Mit dem Macina Prowler Prestige schicken die Österreicher von KTM ein preislich ziemlich attraktives Highend E-MTB in die Saison 2020. Für unter 7.000 Euro bekommt man einen Hauptrahmen aus Carbon samt neuem Bosch CX Motor und 625Wh Akku, eine edle Ausstattung mit Shimanos XTR Gruppe und ein potentes Rockshox Fahrwerk mit Coil-Dämpfer im Heck. […]
Specialized Turbo Levo Expert E-MTB im Test: Tolles E-MTB für sportive Fahrer
Test: Mit unter 21,5kg zählt das Specialized Turbo Levo Expert zu den leichtesten E-MTBs in dieser Federwegsklasse. Umso erstaunlicher, dass im Unterrohr des Carbonrahmens ein großer 700Wh Akku sitzt, der dem Bike einen langen Atem beschert. Die übrige Ausstattung ist solide, aber nicht unbedingt edel: Das Fox Performance Fahrwerk mit 150mm Federweg und die hauseigenen […]
Starker Motor und passende Schaltung
Der Reihe nach: Für das mit 28kg sehr hohe Gewicht ist primär der Mittelmotor aus dem Hause TQ verantwortlich, der jedoch mit 120Nm maximalem Drehmoment auch deutlich stärker ist als die Konkurrenz. Er sorgt auch dafür, dass man weder in der Ebene, noch im Uphill das hohe Gewicht spürt: Unabhängig von der Kadenz schiebt er enorm kräftig an und harmoniert sehr gut mit der 8-Gang Sram EX1 Schaltung. Die großen Gangsprünge der breit abgestuften Kassette gleicht er spielend aus. Durch die wenigen Gänge ist die Schaltung zudem robuster und läuft insgesamt etwas leiser und sauberer als 11- oder 12-fach Antriebe. Bei voller Leistung ist der Motor ziemlich laut, durch den eher tiefen Ton jedoch nicht so unangenehm wie das hohe Summen manch anderer Motoren.
Geometrie Haibike XDURO nduro 10.0
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Sitzrohr (in mm) | 420 | 440 | 460 | 480 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 570 | 600 | 630 | 660 |
Steuerrohr (in mm) | 110 | 110 | 130 | 130 |
Kettenstrebe (in mm) | 470 | 470 | 470 | 470 |
Radstand (in mm) | 1226 | 1256 | 1290 | 1320 |
Lenkwinkel (in °) | 64 | 64 | 64 | 64 |
Sitzwinkel (in °) | 75.1 | 75.1 | 75.1 | 75.1 |
Reach (in mm) | 412 | 442 | 467 | 497 |
Stack (in mm) | 594 | 594 | 612 | 612 |
Auf dem Trail ist das Haibike XDURO Nduro ganz klar auf Laufruhe getrimmt, was aber zum Charakter des Bikes passt. Das edle Fahrwerk von Fox macht einen guten Job und hat auch bei hohem Tempo keine Mühe mit gröberen Schlägen. Die robusten Laufräder von DT Swiss, griffige Schwalbe Magic Mary Reifen und die kräftigen Magura MT7 Stopper laden durchaus ein, es auch mal richtig krachen zu lassen. Das funktioniert immer dann gut, wenn es nicht zu eng wird, dann werden das Gewicht und das etwas sperrige Handling zur Herausforderung. Gerade weniger erfahrene Biker dürften aber enorm von dem satten Fahrwerk, dem gutmütigen Handling und der großen Laufruhe profitieren. Lediglich die große Überstandshöhe ist gewöhnungsbedürftig und kann bei unkontrolliertem Absteigen nach vorn schmerzhaft werden.
Hohe Alltagstauglichkeit
Durch die hervorragende Beleuchtung mit Frontscheinwerfer samt Fernlichtfunktion und die in die Sitzstreben integrierten Rücklichter behält man auch bei völliger Dunkelheit den Überblick. Zudem profitiert dadurch die Alltagstauglichkeit, die auch durch die integrierte Aufnahme für einen Seitenständer unterstrichen wird. Hervorzuheben ist außerdem das wirklich exzellente, große Farbdisplay neben dem so manches aktuelles Display der Konkurrenz wirkt, als stamme es aus der Steinzeit. Die Bedienung erfolgt über eine ergonomisch gelungene Remote, mit der man nach etwas Eingewöhnung sehr bequem durch die vielen Features des Bordcomputers navigiert.
Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe
Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.
Unser Testfazit
E-MTB Test 2020: Die besten E-Mountainbikes für jeden Einsatzbereich
E-MTB Test 2020: Fast 60 aktuelle E-Mountainbikes haben wir in den letzten Wochen und Monaten unter die Lupe genommen. Je nach Einsatzbereich wussten viele der Räder zu überzeugen. Wir haben unsere Redaktionsfavoriten je nach Zielgruppe bzw. Einsatzgebiet für euch zusammengefasst. E-MTB Test 2020: Unsere Testsieger In beiden unserer Testfelder hatten wir eine sehr enge Spitze […]
Unsere Testkandidaten in der Kategorie High-End: BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S | Bulls Sonic EVO EN 2 | Cannondale Moterra Neo 1 | Focus Jam² 9.9 Drifter | Giant Reign E+ 0 Pro | Greyp G6.2 | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Husqvarna Mountain Cross 8 | KTM Macina Prowler Prestige | M1 Spitzing Evo Bobby Root | Norco Range VLT C2 | Nox Hybrid Enduro 7.1 | Orange Surge RS | Orbea Wild FS M10 | Santa Cruz Heckler CC X01 RSV | Scott Genius eRide 700 Tuned | Simplon Rapcon Pmax | Specialized Turbo Levo Expert Carbon | Storck e:drenalin GTS 500 | Trek Rail 9.9 | YT Decoy Pro Race | YT Decoy Pro 29
Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.