Test: Mit knapp 11.000 Euro zählt das Trek Rail 9.9 zu den teuersten Rädern in unserem Testfeld. Doch als Gegenleistung bekommen die Käufer auch ein E-MTB, das das Prädikat „High End“ in jeglicher Hinsicht verdient: Das trifft auf den edlen Carbonrahmen mit cleveren Features wie der Akkuentnahme zur Seite oder dem auf dem Oberrohr montierten Kiox Display ebenso zu, wie auf die in allen belangen hochwertige Ausstattung. Highlights sind gewiss die Sram AXS Schaltung samt kabelloser Reverb Stütze und die Carbonlaufräder aus eigenem Hause.
Trek Rail 9.9: Die Fakten
Federweg: 160/160mm
Laufradgröße: 29 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Kiox
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Carbon
Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 21,87kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 136kg
Rahmen | Trek OCLV Mountain Carbon |
Federgabel | Rockshox Lyrik Ultimate RC2 |
Antrieb | Bosch Performance CX |
Akku | Bosch Powertube 625Wh |
Dämpfer | Rockshox Deluxe RT3 |
Laufräder | Bontrager Carbon 30 |
Reifen VR | Bontrager SE5 Team Issue 2,6" |
Reifen HR | Bontrager SE5 Team Issue 2,6" |
Schaltwerk | Sram X01 Eagle AXS |
Schalthebel | Sram Eagle AXS |
Kurbel | E*thirteen E*spec Race Carbon |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano XT M8120 |
Bremsscheiben | Shimano RT86 203mm |
Sattelstütze | Rockshox Reverb AXS 170mm (L) |
Sattel | Bontrager Arvada |
Vorbau | Bontrager Line Pro |
Lenker | Bontrager Line Pro OCLV Carbon |
Manchmal gibt es sie eben, diese Bikes mit dem „Wow-Effekt“. Das Rail 9.9 von US-Hersteller Trek war für uns eines dieser Räder: Irgendwie schlicht und auffällig zugleich, mit einer enorm aufgeräumten Optik und dem insgesamt sehr hochwertigen Erscheinungsbild macht es schon im Stand eine Menge her. „Wow“ ist leider auch der Preis. Knapp 11.000 Euro muss man für das Edel-E-MTB auf den Tresen legen. Um es an dieser Stelle vorweg zu nehmen: Das Rail 9.9 zahlt diesen hohen Anschaffungspreis mit einer fast perfekten Performance zurück und war eines von sehr wenigen Bikes im Testfeld, an denen wir keine echten Schwächen ausmachen konnten.
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Geringes Gewicht und clevere Akkuentnahme
Mit einem leichten Vollcarbonrahmen und hochwertigen Komponenten ist es Trek gelungen, das Gewicht für sein E-MTB Topmodell in der von uns getesteten Größe L auf klar unter 22kg zu bekommen. Andere E-MTBs machen in dieser Gewichtsklasse oft Kompromisse beispielsweise bei der Akkukapazität – das Rail 9.9 hat hingegen eine voll ausgewachsene Powertube mit 625Wh im Unterrohr. Hier wären wir auch schon bei einer der Besonderheiten, der Akkuentnahme. Der Energiespeicher wird hier nämlich mitsamt dem darauf montierten Deckel zur Seite entnommen. Das klappt in der Praxis sehr gut, hat jedoch einen kleinen Nachteil: Wer für längere Touren einen Zweitakku im Rucksack hat, muss beim Wechsel das Cover umschrauben.
Der Akku versorgt einen Bosch CX Motor, der einen entscheidenden Anteil an den sehr guten Fahreigenschaften des Trek E-MTBs in der Ebene und im Uphill hat. Nicht minder wichtig dafür ist jedoch die perfekt ausbalancierte Sitzposition. Man nimmt zentral im Rad Platz, was auf anspruchsvollen Trails nach unten ebenso angenehm ist wie während kniffliger Kletterpassagen. Letztere machen auch dank der kabellosen Sram AXS Komponenten Spaß: Die anfangs gewöhnungsbedürftigen Hebel für Sattelstütze und Schaltwerk entpuppen sich nach einigen Übungsmetern als echte Spaßbringer. Während des Uphills kann man seine Daumen bequem in die entsprechende Mulde legen und mit minimalem Kraftaufwand innerhalb von Sekundenbruchteilen die Variostütze betätigen oder den Gang wechseln.
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Lebendig, aber laufruhig auf dem Trail
Dass das Rail auch in der Abfahrt eine tolle Performance auf den Trail legt, liegt nicht zuletzt am sehr gut funktionierenden Rockshox Fahrwerk. Diesem gelingt es, das Maximum aus den 160mm bzw. 150mm Federweg zu kitzeln, ohne dass dafür stundenlange Einstell-Orgien notwendig wären. Das lebendige aber dennoch laufruhige Handling harmoniert exzellent mit den steifen Carbonlaufrädern, auf denen hauseigene Bontrager-Reifen montiert sind. Würden wir das Haar in der Suppe suchen: Es wären wohl die Reifen, die im Grip-Grenzbereich nicht ganz mit den Platzhirschen von Schwalbe und Maxxis mithalten können.
Zu guter Letzt fiel uns das gelungene Cockpit auf. Durch den Wegfall von Leitungen für Schaltung und Variostütze ist es optisch ohnehin aufgeräumt und auch ergonomisch eine echte Wohltat. Gut gefallen hat uns auch die Integration des Kiox Displays ins Oberrohr. Zwar ist es hier nicht mehr ganz im Sichtfeld, dafür jedoch auch bei einem Sturz sehr gut geschützt.
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