Die Tochtermarke Bluegrass des bekannten italienischen Helmspezialisten MET bietet ein breites Portfolio an Schutzausrüstung an. Wir haben uns im Test die Skinny Knieschoner mit D3O Technik etwas näher angeschaut.
Aufbau:
Der Bluegrass Skinny D3O präsentiert sich in einem schlichten Strumpfdesign ohne Klettverschlüsse, was für ein unkompliziertes An- und Ausziehen sorgt. Die integrierte Protektorplatte aus D3O bietet bewährten Aufprallschutz, ist jedoch leider nicht herausnehmbar, was die Reinigung erschwert. Die elastischen Gummibündchen mit Silikonprint wirken robust und sind etwas breiter als bei vielen Konkurrenzprodukten, was dem Schoner einen straffen Sitz verleiht. An der Front schützt eine abriebfeste Kevlar-Schicht, zusätzlich ist auch der Strumpf im vorderen Bereich verstärkt – ideal für den Kontakt mit Dornen oder Gestrüpp. Die Rückseite ist mit einem atmungsaktiven Meshmaterial versehen, um den Tragekomfort zu erhöhen.
Schutz:
Der Skinny D3O erfüllt die Schutzklasse Level 1 und bietet damit soliden Schutz für den Trail-Alltag. Die D3O-Platte deckt das Knie sowie den oberen Schienbeinbereich ab. Im Vergleich zu anderen Modellen fällt die Platte im unteren Bereich etwas schmaler aus, was für mehr Bewegungsfreiheit sorgt, aber auch eine kleinere Schutzfläche bedeutet.
Passform:
Der Knieschoner sitzt spürbar straff, was vor allem den breiteren, enganliegenden Gummibündchen zu verdanken ist. Durch Körperwärme wird die D3O-Platte geschmeidig und passt sich gut der Knieform an. Während der Testfahrt blieb der Protektor zuverlässig an Ort und Stelle – kein Verrutschen, kein Nachjustieren nötig.
Bewegungsfreiheit:
Trotz des engen Sitzes überzeugte der Skinny D3O in Sachen Bewegungsfreiheit. Beim Pedalieren oder auf technischen Abfahrten störte der Protektor nicht. Erst beim Ausziehen fielen die deutlichen Druckstellen der Bündchen auf – ein Zeichen für den festen, aber vielleicht etwas zu engen Sitz.
Atmungsaktivität:
Das verstärkte Material sorgt zwar für eine hohe Widerstandsfähigkeit, schränkt aber die Belüftung ein. Beim längeren Bergauffahren wird es spürbar wärmer unter dem Schoner – wer zu starkem Schwitzen neigt, sollte das bedenken.
Robustheit:
In puncto Haltbarkeit punktet der Skinny D3O: Die Kevlar-Verstärkung und das laminierte Strumpfmaterial machen ihn unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Sträuchern oder Dornen. Auch kleinere Stürze dürften ihm nichts anhaben. Einzig die großflächigen, weißen Logos auf der Front könnten mit der Zeit unter der Beanspruchung leiden.
Informationen zu D3O
D3O ist ein innovatives stoßdämpfendes Material, das sich durch eine besondere Eigenschaft auszeichnet: Es ist im Normalzustand weich und flexibel, verhärtet sich jedoch augenblicklich bei plötzlicher Krafteinwirkung, um die Energie eines Aufpralls zu absorbieren und zu verteilen. Danach kehrt es in seinen ursprünglichen flexiblen Zustand zurück. Diese sogenannte nicht-newtonsche Flüssigkeit wird vor allem dort eingesetzt, wo Schutz bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit gefragt ist – etwa im Sport, bei Motorradausrüstung oder sogar in militärischer Schutzausrüstung.
Entwickelt wurde D3O Anfang der 2000er Jahre vom britischen Designer Richard Palmer. Das Material wurde durch sein Unternehmen D3O Lab auf den Markt gebracht und erlangte erstmals größere Bekanntheit bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, wo es in der Skibekleidung britischer Athleten eingesetzt wurde. Seitdem hat sich D3O in zahlreichen Bereichen etabliert, etwa in Schutzkleidung, Helmen, Smartphone-Hüllen oder Arbeitsschutzprodukten. Die besondere Kombination aus Flexibilität und Schutzwirkung macht das Material bis heute einzigartig und vielseitig einsetzbar.