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RadsportTour de France

Radsport: Tour de France: Greipel gewinnt, Martin knapp an Gelb vorbei

5. Juli 2015 by Michael Faiß

Radsport: Rumms! Was für ein Tag für die deutschen Fahrer bei der zweiten Etappe der Tour de France. André Greipel (Lotto-Soudal) gewinnt die Etappe nach Zelande im Sprint und Tony Martin verpasst haarscharf das Gelbe Trikot. Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) wird Zweiter, Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) landet auf dem dritten Rang.

Komplizierte Bedingungen heute am zweiten Tag der Tour de France 2015 und der ersten richtigen Etappe. Zum Start in Utrecht tröpfelte es bedenklich und bald öffnete der Himmel seine Pforten und es goss in Strömen. Dazu gesellten sich teils heftige Windböen, die das Feld ordentlich durcheinanderwirbelten. Schon früh hatte Nairo Quintana (Movistar) große Probleme und Tony Martins Team, Etixx-QuickStep, nutzte diese Schwäche sofort und forcierte das Tempo. Schnell bildete sich dann eine ca. 25-köpfige Fahrergruppe an der Spitze, die nach wenigen Kilometern bereits knapp eine Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes hatte.



Teil dieser Gruppe waren auch Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und Chris Froome (Sky), während die anderen Klassementfavoriten Quintana, Pinot (FDJ) und Nibali (Astana) sich im Feld abmühten und versuchten, zu den Spitzenreitern aufzuschließen – vergeblich. Nibali ereilte 20km vor dem Ziel auch noch ein technischer Defekt, der ihn zusätzlich Kraft kostete und die Hoffnungen auf eine Aufholjagd jäh beendete.

Auch Tony Martin fuhr nach seinem zweiten Platz beim gestrigen Einzelzeitfahren in der Spitzengruppe, während Dennis sich im Hauptfeld tummelte. Lange Zeit sah es so aus, als könnte es für den gestern so unglücklichen Martin heute vielleicht zum Gelben Trikot reichen. Die einzige wirkliche Bedrohung fuhr in der Spitzengruppe in Form des Schweizers Fabian Cancellara, der Martin durch eventuelle Zeitbonifikationen das Führungstrikot noch entreißen könnte. Aus deutscher Sicht kam es leider genau so.



Es war am Ende der erwartete Sprinter-Showdown. Mark Cavendish (Etixx-QuickStep), André Greipel und Peter Sagan waren in bester Position für das Finale und alles sah so aus, als würden sich diese drei die Plätze auf dem Treppchen teilen. Cavendish war der erste im Wind und zahlte die Zeche für diesen Vorstoß: Als ihn nämlich 20m vor der Linie die Kraft verließ, sprang plötzlich Cancellara von hinten heran und kassierte den Briten um Haaresbreite. Nicht weniger eng ging es an der Spitze zu: Greipel, der sich sofort das Hinterrad von Cavendish geschnappt hatte, überquerte wenige zehntel Sekunden vor Sagan die Linie. Natürlich war der Mann von Lotto-Soudal überglücklich: „Mark ist ziemlich klein, viel Windschatten ist da nicht. Meine Teamkollegen haben den Sprint super vorbereitet, ich bin froh gewonnen zu haben, auch wenn es richtig knapp war.“ Tony Martin war erneut sichtlich niedergeschlagen. Im Interview nach der Zieleinfahrt rang er um Fassung und hatte Probleme die richtigen Worte zu finden: „Die Enttäuschung ist riesig. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Cancellara noch so weit nach vorne kommt. Unsere Teamleistung lässt trotz der Enttäuschung aber hoffen für das was noch kommt.“

Bei den Favoriten kam es heute wegen des Wetters unerwartet bereits zu ersten größeren Abständen: Contador und Froome nahmen ihren Konkurrenten Quintana, Pinot und Nibali 1:26 ab – das letztgenannte Trio geht so bereits mit einer kleinen Hypothek in die erste schwere Etappe nach Huy am morgigen Montag.



Endergebnis Etappe 2 Tour de France 2015

[easytable th=“0″]

1., André Greipel,Lotto-Soudal,3:29:03

2.,Peter Sagan,Tinkoff-Saxo,



3.,Fabian Cancellara,Trek,

4.,Mark Cavendish,Etixx-QuickStep

5.,Daniel Oss,BMC,



6.,Greg van Avermaet,BMC,

7.,Christopher Froome,Sky,

8.,Tom Dumoulin,Giant-Alpecin,



9.,Tony Martin,Etixx-QuickStep,

10.,Warren Barguil,Giant-Alpecin,

[/easytable]


 

Stichworte:André GreipelNewsTour de France

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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