Test: Beim Centurion No Pogo E treffen Tradition und Moderne aufeinander – das Ur-No Pogo war eines der ersten vollgefederten Mountainbikes auf dem Markt überhaupt und hat sämtliche Trends der kurzlebigen Fahrradwelt überdauert; die neueste motorisierte Variante kommt mit aktuellster Technik, vom Bosch CX Motor über den 625Wh Akku bis hin zur 12-fach Schaltung. Im Test überzeugt es mit seinem vielseitigen Charakter und wirklich schönen Features, mit denen die Schwaben Liebe zum Detail beweisen.
Centurion No Pogo E R2600i: Die Fakten
Federweg: 160 mm/160 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Kiox
Akkukapazität (Testrad): 625 Wh
Rahmenmaterial: Alu
Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 24,91kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 150kg
Preis: 5.099 Euro
Rahmen | No Pogo E intube |
Federgabel | RockShox Lyrik Select |
Antrieb | Bosch Performance CX |
Akku | Bosch Powertube 625 |
Dämpfer | Fox Float DPX2 Performance |
Laufräder | Shimano SLX M7110 Naben / Procraft MD30 Felgen |
Reifen VR | Maxxis Minion DHF Exo+ 2,6" |
Reifen HR | Maxxis Minion DHRII Exo+ 2,6" |
Schaltwerk | Shimano XT M8100 |
Schalthebel | Shimano SLX M7000 |
Kurbel | Centurion Custom |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano MT520 |
Bremsscheiben | Shimano RT54 203/203mm |
Sattelstütze | Procraft AL Pro Drop 150mm (M) |
Sattel | Procraft Race |
Vorbau | Procraft Trail Pro |
Lenker | Procraft Trail Pro |
Über 20 Jahre ist es her, dass Centurion sein erstes No Pogo Modell präsentierte. Eine kleine Ewigkeit – welch riesige technische Schritte die Fahrradbranche in diesen zwei Jahrzehnten zurückgelegt hat wird an einem Rad wie dem aktuellen No Pogo E R2600i deutlich. Trotz viel Federweg gelingt ihm nämlich der komplizierte Spagat zwischen sportlichem Abfahrer und komfortablem Tourer mit Bravour.
Geometrie Centurion No Pogo E R2600i
S | M | L | |
---|---|---|---|
Sitzrohr (in mm) | 400 | 450 | 500 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 576 | 607 | 638 |
Steuerrohr (in mm) | 110 | 135 | 160 |
Kettenstrebe (in mm) | 445 | 445 | 445 |
Radstand (in mm) | 1174 | 1209 | 1245 |
Lenkwinkel (in °) | 65.5 | 65.5 | 65.5 |
Sitzwinkel (in °) | 75.5 | 75.5 | 75.5 |
Reach (in mm) | 420 | 445 | 470 |
Stack (in mm) | 605 | 628 | 650 |
Verantwortlich für dieses sehr harmonische Fahrgefühl ist insbesondere die ausbalancierte Geometrie: Durch den recht kompakten Rahmen und eine hohe Front fühlen sich auch weniger sportliche Fahrer sofort zuhause. Den flachen Lenkwinkel dürften dann jedoch wieder insbesondere diejenigen wohlwollend zur Kenntnis nehmen, die vornehmlich auf dem Trail unterwegs sind. Mit ähnlicher Vielseitigkeit vermag auch der Hinterbau zu glänzen. Dieser ist auf den ersten Millimetern der 150mm Federweg ausgesprochen sensibel, bietet dann aber immer mehr Gegendruck. So genießt man bei gemütlicher Gangart viel Komfort, kann es in der Abfahrt dann jedoch auch mal krachen lassen, ohne Angst vor etwaigen Durchschlägen zu haben.
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Viel Potential im Gelände
Ohnehin ist das No Pogo E ein wirklich guter Abfahrer: Wie der Hinterbau funktioniert auch die Lyrik Federgabel aus dem Hause Rockshox sehr gut und dank der guten 4-Kolben Bremse von Shimano kommt man jederzeit sicher zum Stehen. Lediglich bei höherem Tempo wird das Fahrverhalten etwas nervös – die eher aufrechte Sitzposition spielt dabei ebenso eine Rolle wie auch der Hinterbau, der bei sehr schnellen Schlägen etwas aus dem Tritt gerät. Ausschließlich positiv bewerten wir die Reifenwahl: Die Maxxis Minion Kombination aus DHF vorn und DHRII hinten, jeweils in 2,6 Zoll Breite und mit der robusten Exo+ Karkasse sind die perfekte Kombination für einen Gelände-Allrounder vom Schlage des No Pogo. Starker Grip, sehr guter Pannenschutz und dabei noch ordentliche Laufeigenschaften. Daumen hoch!
Universeller Charakter
Neigt sich der Weg nach oben, kann das No Pogo E zunächst insbesondere mit dem starken Bosch CX Motor punkten. Er macht sich zwar durch seine Geräuschkulisse sofort bemerkbar, versöhnt jedoch mit toller Dynamik, viel Power und einem insgesamt herrlich natürlichen Fahrgefühl. Insgesamt fühlt sich das E-MTB der Schwaben dann aber eher in gemäßigtem Kletter-Gelände wohl. In technisch anspruchsvollen Steilstücken wird ihm dann seine recht kompakte Geometrie etwas zum Verhängnis. So hat man Mühe, die richtige Position auf dem Rad zu finden, um das Vorderrad am Steigen zu hindern, gleichzeitig aber noch genügend Druck am Hinterrad zu generieren. Dieses Verhalten zeigt sich aber wie gesagt insbesondere in sehr steilen Rampen oder Stufen. Positiv wirkt sich der kurze Radstand dann in engen Kehren aus, die man mit dem Centurion fast schon spielend bewältigt.
Mit diesen Eigenschaften allein wäre das No Pogo E bereits ein exzellenter Allrounder. Dank der serienmäßigen Lezyne Beleuchtungsanlage und einer Vorbereitung für Seitenständer am Hinterbau kann das E-MTB dann sogar noch im Bereich Alltagsnutzen punkten.
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