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E-MountainbikesKompletträderTests

Centurion No Pogo E R2600i E-MTB im Test: Schwäbisches Multitalent mit dem gewissen Etwas

10. Juli 2020 by Michael Faiß

Centurion No Pogo E R2600i

Test: Beim Centurion No Pogo E treffen Tradition und Moderne aufeinander – das Ur-No Pogo war eines der ersten vollgefederten Mountainbikes auf dem Markt überhaupt und hat sämtliche Trends der kurzlebigen Fahrradwelt überdauert; die neueste motorisierte Variante kommt mit aktuellster Technik, vom Bosch CX Motor über den 625Wh Akku bis hin zur 12-fach Schaltung. Im Test überzeugt es mit seinem vielseitigen Charakter und wirklich schönen Features, mit denen die Schwaben Liebe zum Detail beweisen.

Centurion No Pogo E R2600i: Die Fakten

Federweg: 160 mm/160 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Kiox
Akkukapazität (Testrad): 625 Wh
Rahmenmaterial: Alu

Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 24,91kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 150kg
Preis: 5.099 Euro



Rahmen No Pogo E intube
Federgabel RockShox Lyrik Select
Antrieb Bosch Performance CX
Akku Bosch Powertube 625
Dämpfer Fox Float DPX2 Performance
Laufräder Shimano SLX M7110 Naben / Procraft MD30 Felgen
Reifen VR Maxxis Minion DHF Exo+ 2,6"
Reifen HR Maxxis Minion DHRII Exo+ 2,6"
Schaltwerk Shimano XT M8100
Schalthebel Shimano SLX M7000
Kurbel Centurion Custom
Umwerfer Ohne
Bremse Shimano MT520
Bremsscheiben Shimano RT54 203/203mm
Sattelstütze Procraft AL Pro Drop 150mm (M)
Sattel Procraft Race
Vorbau Procraft Trail Pro
Lenker Procraft Trail Pro
Die Integration des Bosch CX Motor ist sehr gut gelungen. Die in einem grellen Orange gehaltenen Lüftungsschlitze sitzen unter einem robusten Schutzelement aus Metall, das den Antrieb bei etwaigen Aufsetzern zuverlässig schützt.


Der Kettenstrebenschutz sorgt für Ruhe und ist ausreichend lang.
Der Herstellermix beim Fahrwerk aus RockShox Lyrik Gabel und Fox DPX2 Dämpfer funktioniert sehr gut.

Über 20 Jahre ist es her, dass Centurion sein erstes No Pogo Modell präsentierte. Eine kleine Ewigkeit – welch riesige technische Schritte die Fahrradbranche in diesen zwei Jahrzehnten zurückgelegt hat wird an einem Rad wie dem aktuellen No Pogo E R2600i deutlich. Trotz viel Federweg gelingt ihm nämlich der komplizierte Spagat zwischen sportlichem Abfahrer und komfortablem Tourer mit Bravour.

Geometrie Centurion No Pogo E R2600i

SML
Sitzrohr (in mm)400450500
Oberrohr horizontal (in mm)576607638
Steuerrohr (in mm)110135160
Kettenstrebe (in mm)445445445
Radstand (in mm)117412091245
Lenkwinkel (in °)65.565.565.5
Sitzwinkel (in °)75.575.575.5
Reach (in mm)420445470
Stack (in mm)605628650


Beim Akkudeckel sind wir zwiegespalten: Einerseits ist die Ausführung mit robuster, fest angebrachter Klappe und fest schließendem Magnet sehr gelungen. Andererseits ist die Platzierung auf dem Oberrohr nicht optimal, da sich die kurzen Kabel der Ladegeräte hier nicht so bequem einstecken lassen.

Verantwortlich für dieses sehr harmonische Fahrgefühl ist insbesondere die ausbalancierte Geometrie: Durch den recht kompakten Rahmen und eine hohe Front fühlen sich auch weniger sportliche Fahrer sofort zuhause. Den flachen Lenkwinkel dürften dann jedoch wieder insbesondere diejenigen wohlwollend zur Kenntnis nehmen, die vornehmlich auf dem Trail unterwegs sind. Mit ähnlicher Vielseitigkeit vermag auch der Hinterbau zu glänzen. Dieser ist auf den ersten Millimetern der 150mm Federweg ausgesprochen sensibel, bietet dann aber immer mehr Gegendruck. So genießt man bei gemütlicher Gangart viel Komfort, kann es in der Abfahrt dann jedoch auch mal krachen lassen, ohne Angst vor etwaigen Durchschlägen zu haben.



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Viel Potential im Gelände

Ohnehin ist das No Pogo E ein wirklich guter Abfahrer: Wie der Hinterbau funktioniert auch die Lyrik Federgabel aus dem Hause Rockshox sehr gut und dank der guten 4-Kolben Bremse von Shimano kommt man jederzeit sicher zum Stehen. Lediglich bei höherem Tempo wird das Fahrverhalten etwas nervös – die eher aufrechte Sitzposition spielt dabei ebenso eine Rolle wie auch der Hinterbau, der bei sehr schnellen Schlägen etwas aus dem Tritt gerät. Ausschließlich positiv bewerten wir die Reifenwahl: Die Maxxis Minion Kombination aus DHF vorn und DHRII hinten, jeweils in 2,6 Zoll Breite und mit der robusten Exo+ Karkasse sind die perfekte Kombination für einen Gelände-Allrounder vom Schlage des No Pogo. Starker Grip, sehr guter Pannenschutz und dabei noch ordentliche Laufeigenschaften. Daumen hoch!



Universeller Charakter

Neigt sich der Weg nach oben, kann das No Pogo E zunächst insbesondere mit dem starken Bosch CX Motor punkten. Er macht sich zwar durch seine Geräuschkulisse sofort bemerkbar, versöhnt jedoch mit toller Dynamik, viel Power und einem insgesamt herrlich natürlichen Fahrgefühl. Insgesamt fühlt sich das E-MTB der Schwaben dann aber eher in gemäßigtem Kletter-Gelände wohl. In technisch anspruchsvollen Steilstücken wird ihm dann seine recht kompakte Geometrie etwas zum Verhängnis. So hat man Mühe, die richtige Position auf dem Rad zu finden, um das Vorderrad am Steigen zu hindern, gleichzeitig aber noch genügend Druck am Hinterrad zu generieren. Dieses Verhalten zeigt sich aber wie gesagt insbesondere in sehr steilen Rampen oder Stufen. Positiv wirkt sich der kurze Radstand dann in engen Kehren aus, die man mit dem Centurion fast schon spielend bewältigt.



Mit diesen Eigenschaften allein wäre das No Pogo E bereits ein exzellenter Allrounder. Dank der serienmäßigen Lezyne Beleuchtungsanlage und einer Vorbereitung für Seitenständer am Hinterbau kann das E-MTB dann sogar noch im Bereich Alltagsnutzen punkten.

Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe

Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.



Unser Testfazit
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Unsere Testkandidaten in der Kategorie Bestseller: BH AtomX Lynx 6 Pro | BMC Trailfox AMP SX two | Bottechia Proton | Bulls E-Stream Evo AM 3 | Canyon Neuron:ON 9.0 | Centurion No Pogo E R2600i | Corratec E-Power RS 160 Pro | Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM | Ducati MIG-S | Flyer Uproc 3 6.50 | Focus Jam² 6.8 Nine | Fuji Blackhill Evo 27,5+ 1.3 | Ghost Hybride ASX 6.7+ | Giant Stance E Pro 0 | GT Force AMP | Haibike XDURO AllMtn 3.5 | Hercules Nos Pro FS 1.1 | Kettler Scarpia FS 2.0 | Kona Remote CTRL | KTM Macina Chacana 291 | Lapierre Overvolt AM 7.6 | Nox Hybrid All-MTN 5.9 Comp Sachs | Radon Render 8.0 | R Rayom FullRay E-Seven 9.0 | Scott Strike eRide 910 | Specialized Turbo Levo | Stevens E-Pordoi | Stevens E-Sledge ES | Thok Mig 2.0 | Trek Rail 7

Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.



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Fazit: Centurion No Pogo E R2600i

Pro

  • Sehr vielseitig
  • Schöne Detaillösungen
  • Hochwertige Beleuchtung serienmäßig

Contra

  • Kommt in anspruchsvollem Gelände an seine Grenzen

Fakten

RahmenmaterialAluminium
Laufradgröße27,5 Zoll
AntriebstypBosch CX 4. Gen
Federweg160/160mm
Gewicht24,91kg
Preis5.099 Euro
Web www.centurion.de
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

81%

Preis-/Leistung

86%
Alles richtig gemacht? Mit dem No Pogo E R2600i ist den Schwaben von Centurion ein großer Wurf gelungen. Auch wenn es sicherlich bessere Spezialisten auf dem Markt gibt, zählt das schick gestaltete Bosch Fully zu den besten Allroundern in der Preisklasse um 5.000 Euro. Die Komponenten sind allesamt sinnvoll gewählt, der Rahmen kommt mit einigen gelungenen Detaillösungen und mit der zentralen Sitzposition dürfte das Bike bei einer breiten Käuferschicht gut ankommen.
Stichworte:Bosch CXCenturionE-MTBemtb20bsEnduroTrailbike

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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