Test / Mountainbike: Die Pivot Shadowcat ist ein flinkes, kompaktes Trailbike mit großen Reserven fürs Gelände. Getestet haben wir das Edel-Mountainbike in seiner kleinsten Rahmengröße, womit es sich auch hervorragend als Kinder- und Jugendrad eignet.
Als kompaktes, flinkes Trailbike mit kleinen Laufrädern zählt die Shadowcat von Pivot fast schon zu einer aussterbenden Gattung. Die US-Amerikaner bleiben den Modell jedoch seit Jahren treu, aus gutem Grund, wie unser Test des Bikes in Rahmengröße XS zeigt. Obwohl es nämlich als reguläres Erwachsenenbike konzipiert ist, ist kaum ein anderes Rad im Test so kompakt und hat eine so niedrige Überstandshöhe wie die Shadowcat.
Eckdaten Pivot Shadowcat
Federweg (v/h): 160 / 140 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Rahmenmaterial: Carbon
Gewicht (Testbike, Gr. XS, o. Pedale): 12,75 kg
Preis (getestet): 8.099 Euro
Preis ab: 6.599 Euro
Mit seinen 160 mm Federweg an der Front und 140 mm im Heck bringt die Shadowcat ziemlich große Reserven für’s Gelände mit: Ausflüge in anspruchsvolles Terrain sind damit also allemal drin. Zugleich ist es mit deutlich unter 13 kg dennoch ausgesprochen leicht, trotz insgesamt robuster Komponenten ohne unpassende Sparmaßnahmen.
Der Carbonrahmen des Edel-Bikes weiß nicht nur optisch zu gefallen, sondern bringt auch einige spannende technische Features mit: Neben dem bewährten dw-link Hinterbau darf man sich über großzügigen Rahmenschutz an allen wichtigen Stellen freuen. Wer selbst am Rad schraubt, weiß außerdem die fest einlaminierten Kabelführungen durch den gesamten Rahmen sicherlich zu schätzen. Beeindruckend ist außerdem, dass es Pivot trotz der kompakten Abmessungen gelungen ist, genügend Platz im Rahmendreieck für eine große Trinkflasche zu schaffen. Unter dem Oberrohr sitzen außerdem Montagepunkte für kompatibles Zubehör wie z.B. eine Werkzeugtasche.
Geometrie Pivot Shadowcat
Maße Testbike (Größe XS)
Oberrohrlänge: 569 mm
Sitzrohrlänge: 343 mm
Überstandshöhe: 760 mm (selbst ermittelt, 20 cm vor dem Tretlager)
In der von uns getesteten Größe XS fällt der Rahmen der Pivot Shadowcat extrem kompakt und vor allem erfreulich niedrig aus. Gerade bei der Überstandshöhe kann man sogar dem einen oder anderen dezidierten Jugend-Bike Konkurrenz machen. Auch das mit etwas über 340 mm kurze Sitzrohr sorgt für viel Platz und Sicherheit auf dem Bike für kleinere Rider. Die übrigen Abmessungen sind ausgesprochen modern und so, wie man es von einem modernen Trailbike erwarten würde; schön sind die zum kompakten Hauptrahmen passenden, ebenfalls kurzen Kettenstreben von 430 mm.
Sitzrohr (in mm) | 343 | 368 | 394 | 432 |
Reach (in mm) | 410 | 430 | 460 | 480 |
Stack (in mm) | 582 | 605 | 614 | 623 |
Lenkwinkel (in °) | 65.8 | 65.8 | 65.8 | 65.8 |
Sitzwinkel eff. (in °) | 76 | 76 | 76 | 76 |
Tretlagerabsenkung (in mm) | 17 | 17 | 17 | 17 |
Kettenstreben (in mm) | 430 | 430 | 430 | 430 |
Radstand (in mm) | 1142 | 1172 | 1206 | 1230 |
Oberrohr horiz. (in mm) | 569 | 595 | 627 | 650 |
Steuerrohr (in mm) | 86 | 110 | 120 | 130 |
Pivot Shadowcat: Ausstattung und Modellvarianten
Mit über 8.000 Euro ist die Pivot Shadowcat in der von uns getesteten Variante „Pro XT/XTR“ ein ausgesprochen kostspieliges Unterfangen. Dabei ordnet sich das Modell in den insgesamt 18 (!) angebotenen Ausstattungsvarianten eher im oberen Mittelfeld ein – für das Top-Modell mit elektronischem Fox Live Fahrwerk und Sram Transmission Schaltung werden über 11.000 Euro fällig. Am anderen Ende des Spektrums liegt das „Ride SLX/XT“ Modell, das zwar mit 6.599 Euro ebenfalls ein ordentliches Loch ins Portemonnaie reißt, aber dafür auch bereits eine gute Ausstattung mit Shimano XT/SLX Komponenten und Fox Performance Fahrwerk mitbringt.
Unser Testbike lässt bei den verbauten Komponenten kaum Wünsche offen, was angesichts des Preises jedoch auch durchaus zu erwarten war. Das Fox Factory Fahrwerk mit der steifen 36er an der Front zählt zum besten, was man am Markt bekommt. Dass man bei der Gabel auf die Fit4 Dämpfung zurückgreift, hat Vor- und Nachteile: Der deutlich simpleren Einstellung steht ein etwas schlechteres Ansprechverhalten und weniger Einstellmöglichkeiten gegenüber. Inwiefern Letzteres von Bedeutung ist, hängt dabei stark vom Einsatzgebiet ab.
Rahmen | Shadowcat |
Federgabel | Fox 36 Factory FIT4 |
Dämpfer | Fox Float DPS Factory |
Laufräder | DT Swiss M1700 |
Reifen VR | Maxxis Dissector Exo 2,4" |
Reifen HR | Maxxis Dissector Exo 2,4" |
Schaltwerk | Shimano XTR M9100 |
Schalthebel | Shimano XT M8100 |
Kurbel | Race Face Aeffect R |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano XT M8120 |
Bremsscheiben | Shimano XT 180 mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory |
Sattel | Phoenix WTB Pro High Tail Trail |
Vorbau | Phoenix Team Enduro 45 mm |
Lenker | Phoenix Team Low Rise Carbon 760 mm |
Bei Schaltung und Bremsen greift man auf Komponenten von Shimano zurück, die fast durchweg aus der XT-Reihe stammen. Lediglich beim Schaltwerk gibt’s sogar die noch etwas leichtere XTR-Variante. Die 4-Kolben Bremsen bringen viel Power mit, die 180 mm großen Bremsscheiben sind angesichts des Einsatzgebiets und der Rahmengröße allemal ausreichend. Auf den leichten DT Swiss M1700 Laufrädern sitzen mit dem Maxxis Dissector gute Allround-Reifen in der etwas leichteren Exo-Karkasse.
Pivot Shadowcat: In der Praxis
Es ist bemerkenswert: Das Shadowcat ist eigentlich ein Mountainbike für Erwachsene, gibt in seiner kleinsten Rahmengröße XS jedoch eine bessere Figur ab als so manches dezidierte Jugendbike. Vor allem die sehr kompakten Rahmenabmessungen wissen direkt auf Anhieb zu gefallen. Angenehm kurz mit hoher Front für viel Sicherheit während der Fahrt und mit einer rekordverdächtig niedrigen Überstandshöhe. Das Shadowcat war ein echtes „Wohlfühlbike“. Dazu trägt auch sein sehr geringes Gewicht von unter 13 kg bei, das sich in jeglicher Situation bemerkbar macht. Das Rad ist schnell auf Tempo, seine guten Bremsen bringen es jedoch auch ebenso rasch wieder zum Stehen.
Die Ausstattung unseres Testbikes ist vom Feinsten – angesichts des Preises von über 8.000 Euro jedoch nicht allzu überraschend. Die günstigeren Ausstattungsvarianten sind hier in jedem Fall eine Alternative, lediglich beim Gewicht muss man dann wohl ein paar Gramm mehr in Kauf nehmen. Die starken Fahreigenschaften dürfte das Rad aber auch dann beibehalten.
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