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Radsport

Radsport: Vom Radkurier zum Profisportler: Zachary Kovalcik im Velomotion-Interview

29. Januar 2014 by Rick Schubert

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Steherrennen sind aus dem Programm vieler 6-Tage-Rennen nicht wegzudenken. Dabei wurde die letzte offizielle Weltmeisterschaft dieser Disziplin vor zwanzig Jahren ausgetragen. 1994 gewann der Deutsche Carsten Podlesch hinter seinem Schrittmacher Dieter Durst das finale Rennen in Palermo. Seither ist es im internationalen Wettkampf ruhig geworden um die einst so beliebte Disziplin. Eine fast renaissanceartige Auffrischung erlebte man dieser Tage im Berliner Velodrom. Kaum ein anderes Format sorgt für so viel Enthusiasmus und Freude unter den Zuschauern. Dass der Stehersport dabei kein Altherrensport ist, beweist der Amerikaner Zachary Kovalcik. Und das in jedem Jahr auf ein Neues.

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Mit seinem unvergleichbaren Stil ist er ein absoluter Publikumsmagnet und immer für einen Lacher gut. Wie er den Sprung vom Fahrradkurier in seiner Heimatstadt Pittsburgh zu einem der beliebtesten Steherfahrer im internationalen Feld sowie zu mehreren US-Meistertiteln im Madison gemeistert und was es mit seinem veganen Lebensstil auf sich hat, haben wir in einem kurzen Interview im Rahmen des 6-Tage-Rennens in Berlin herausfinden können.

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Hallo Zak. Du bist gerade deinen ersten Steher-Lauf vom Berliner Sechstagerennen gefahren, ein etwas in die Jahre gekommener Modus. Wie kamst du zum Radfahren?



Anders als die anderen Teenager, hatte ich, als ich siebzehn wurde, keine Lust auf ein Auto. Ich bin in der Punkrock-Szene groß geworden und alle nutzen Räder, um auf die Arbeit oder zur Schule zu fahren, sich nachmittags zu treffen oder eine kleine Tour zu starten. Es war einfach etwas ungezwungener. Mit 19 Jahren fing ich schließlich an, als Fahrradkurier zu arbeiten und kam so das erste Mal richtig in Berührung mit Rädern. Ich hab damals angefangen, mich mit der Technik auseinanderzusetzen.

Wann hast du deine ersten Rennerfahrungen gesammelt und wie kam der Wechsel zum Bahnradsport zustande?

Anfangs war es für mich einfach ein Job. Mir gefiel es draußen zu sein und Sport zu machen. Ich war einer der wenigen, die zu dem Zeitpunkt ein Bahnrad genutzt haben für den Job als Fahrradkurier. Gleich in meinem ersten Arbeitsjahr habe ich an einigen Alleycat-Rennen der nordamerikanischen Kurier-Meisterschaft teilgenommen. Witzigerweise habe ich das Gesamtklassement auf meinem Bahnrad gewonnen. 2006 bin ich dann nach Portland, Oregon, gezogen und dort gab es ein Velodrom. Ich bin zu einem Rennen gegangen und seit diesem Moment bin ich Feuer und Flamme dafür.



2007 fiel ich einem Trainer auf und fing an, gemeinsam mit ihm zu arbeiten. Er motivierte mich immer weiter, bis ich ein Kategorie 3-Fahrer wurde, mich daraufhin für die nationalen Meisterschaften qualifizieren konnte und dort auf dem Podium stand. Meine Liebe zum Bahnradsport hat sich seitdem nicht verändert.

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Gibt es Ziele, die du dir für die nächsten Jahre gesetzt hast?



Ich will weiterhin die Steherrennen bestreiten, das macht mir unglaublich viel Spaß. Die 6-Tage-Rennen stehen dabei ganz oben auf meiner Liste, doch leider gibt es nur die Rennen in Zürich und Berlin, bei denen die Steher-Disziplin im Programm steht. Ansonsten fahre ich auch die Sixdays in Kopenhagen oder das 3-Tage-Rennen in Los Angeles, jeweils im Madison. Mich reizen aber zudem die Weltcups im Scratch, das wäre der nächste Schritt, den ich gern machen würde.

Es ist bereits dein dritter Deutschland-Besuch. Was ist für dich so besonders an Deutschland?

Ja richtig, 2012 wurde ich von Carsten Podlesch eingeladen, nach Deutschland zu kommen. Ich sollte versuchen, Steherrennen zu fahren. Es gelang mir anscheinend ziemlich gut. [lacht] Ich fuhr in Chemnitz mein erstes Rennen. Letztes Jahr war ich dann das erste Mal in Berlin und war von Anfang an total begeistert von der Stadt. Abgesehen von einige Städten in den USA ist Berlin meine absolute Lieblingsstadt. Ich mag den Vibe hier, die Menschen sind super freundlich, das Essen ist toll und natürlich mag ich das 6-Tage-Rennen. Das Publikum macht so viel Freude. Sie verstehen das Format und reagieren auf jede Kleinigkeit, die während des Rennens passiert. Das haben wir in den Staaten nur sehr selten.



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Was viele vielleicht nicht wissen, du lebst Vegan. Wie lässt sich das in dein tägliches Leben als Profi integrieren? Ab und zu ist das doch sicherlich etwas kompliziert.

Man stellt sich das bestimmt schwieriger vor, als es eigentlich ist. Ich esse seit knapp zehn Jahren vegan, sprich um einiges länger als ich professionell Rad fahre. Es war also schon davor Teil meines Alltages und so war es nicht schwierig, sich dahingehend umzugewöhnen.



Nutzt du besondere Produkte um Mangelerscheinungen vorzubeugen?

Nein, nicht wirklich. Ich versuche mich so vielseitig wie nur möglich zu ernähren und trinke viel Wasser. Mangelerscheinungen habe ich auf Grund meines veganen Lebenstils nicht. Auf Reisen kann es jedoch sehr nervenaufreibend sein. Hier auf den Sixdays haben wir ein tolles Catering, aber ab und zu bringe ich für die Nudeln meine eigene vegane Soße mit. Man muss eben etwas vorausplanen, aber daran gewöhnt man sich schnell. In Berlin mag ich vor allem das YoYo im Friedrichshain. Dort esse ich wirklich gern.

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Vorhin hast du deinen Punkrock-Hintergrund erwähnt. Vielen fällst du besonders wegen deinem etwas außergewöhnlichen Stil auf, mit dem Piercing, den Tattoos und den langen, gefärbten Haaren – ein wenig Punkrock eben. Wie wichtig ist dir dein Stil?

Ich hab mir da nie großartig Gedanken darüber gemacht, um ehrlich zu sein. Den Haarschnitt habe ich seit meinem 15. Lebensjahr. Irgendwann begann ich mir die Haare blond zu färben und mir den Zopf wachsen zu lassen. Als ich anfing Rennen zu fahren, hab ich damit viel Aufmerksamkeit auf mich gezogen und viele mochten es, weil man mich jederzeit gut erkannt hat. Es ist definitiv ein Eyecatcher und das Publikum erfährt dadurch ein gewisses Entertainment. Auf der anderen Seite erwarten es die Leute mittlerweile von mir und somit stecke ich diesbezüglich mit meinem Stil irgendwie in der Zwickmühle [lacht].

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Zum Abschluss wollen wir dir noch einige kurze Fragen stellen, Schnellschüsse quasi. Auf geht’s.

Reisen oder in der Heimat Rennen fahren?

Man lernt auf Reisen neue Leute kennen und sieht neue Orte, also definitiv Reisen!



Steher- oder normales Bahnrad?

Mein Herz gehört dem Bahnrad. Müsste ich mich entscheiden würde ich dieses dem speziellen Steherrad vorziehen.

Harte Trainingseinheiten oder entspannte Runden mit den Freunden?



Man muss beides tun [lacht] aber müsste ich mich entscheiden, wäre es die entspannte Runde mit den Jungs.

Vielen Dank für das Gespräch, Zachary! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und freuen uns jetzt schon auf das kommende Bahnrennen mit dir.

 



Stichworte:6-Tage-Rennen BerlinInterviewSteherveganZachary Kovalcik

Über Rick Schubert

Rick Schubert ist bei Velomotion der Mann für's Grobe. Alles, was Stollen hat, ist sein Metier. Kein Wunder, gehört er doch der BDR-Auswahl im Fourcross an. Zudem ist Rick Schubert als Fotograf für die Bildauswahl der meisten Testberichte verantwortlich.

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