E-Performance: Ab dem Modelljahr 2020 will Bosch den E-Bike Tunern das Leben schwer machen – ein interner Kontrollmechanismus soll dabei Tuning zuverlässig erkennen und das Rad daraufhin in einen Notfallmodus versetzen.
E-Bike Tuning ist fast schon ein Tabu-Thema in der Branche: Verkaufszahlen einschlägiger Anbieter zeigen, dass dort draußen mittlerweile ein beachtlicher Anteil an E-Bikes mit frisierten Antrieben unterwegs ist, die erst weit über der gesetzlichen 25km/h-Grenze ihre Unterstützung einstellen, doch offen darüber sprechen tun nur wenige. Die dadurch verursachte Problematik ist vielschichtig und betrifft den Nutzer des getunten E-Bikes ebenso wie die ganze Branche selbst. Im Grunde wird aus dem E-Bike durch das Tuning nämlich ein versicherungspflichtiges Kleinkraftfahrzeug, das so keine Zulassung für den Straßenverkehr besitzt. Damit drohen dem Fahrer nicht nur empfindliche Strafen, sondern ließe sich diese Tuning-Epidemie nicht eindämmen, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis der Gesetzgeber an den juristischen Stellschrauben dreht, die Regularien für E-Bikes verschärft oder die Gleichstellung mit dem Fahrrad direkt ganz abschafft.
[testimonial cite=“Claus Fleischer, CEO Bosch eBike Systems“]“Uns ist es wichtig, dass eBikes – das heißt Pedelecs mit einer Unterstützung bis maximal 25 km/h – auch zukünftig als Fahrräder gelten, mit allen Rechten und Pflichten. Diesen Status müssen wir schützen und erhalten, damit die Radfahrer auch weiterhin die Fahrt mit elektrischem Rückenwind genießen können.“[/testimonial]In der Branche und auch beim Gesetzgeber existiert schon seit einiger Zeit ein Bewusstsein ob dieser Problematik. Auch deshalb enthält die DIN Norm für E-Bikes (EN 15194:2017) einen Entwurf für geeignete Gegenmaßnahmen. Diese Norm werden sämtliche neuen Bosch Antriebe für das Modelljahr 2020 erfüllen. Verantwortlich für diesen „Tuning-Schutz“ ist eine Plausibilitätsprüfung, die Teil der neuen Software ist. In der Praxis bedeutet das, dass der Antrieb in regelmäßigen Abständen sämtliche Sensordaten auf ihre Plausibilität überprüft. Wird dabei festgestellt, dass die Daten nicht zusammenpassen, das System also manipuliert wurde, wechselt der Antrieb automatisch in den sogenannten „Limp Home Mode“ – eine Art Notfallmodus, in dem die Motorleistung auf ein Minimum reduziert wird. Entfernt der Fahrer daraufhin das Tuning, wird innerhalb von ca. 30-40km die volle Leistung wieder freigegeben.
Intern registriert der Antrieb jeden dieser Eingriffe und speichert diesen ab. Nach dem dritten Eingriff lässt sich der Notfallmodus nur noch über das Diagnose-Tool beim Händler wieder beenden. Zudem dürfte man auch bereits nach einer einzigen Tuning-Maßnahme Probleme mit den Gewährleistungsansprüchen bekommen, sollte ein Defekt am Antrieb auftauchen.
[testimonial cite=“Claus Fleischer, CEO Bosch eBike Systems“]“Wer sein eBike durch Tuning manipuliert und dadurch mögliche Unfälle und Verletzungen in Kauf nimmt, provoziert strengere Reglementierungen und künftige Verbote durch die Politik – und verspielt damit die bislang geltenden Vorteile für alle anderen eBike-Fans. Um die Faszination eBike in vollen Zügen zu genießen, ist Tuning vollkommen unnötig. Im Gegenteil: Beim Tuning geht der eigentliche Spaß verloren – sei es beim entspannten Cruisen oder beim fairen Sport.“[/testimonial]Bosch E-Bike News 2020: Alle neuen Produkte auf einen Blick:
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